Der riesige Kachowka Stausee, fünfmal so groß wie der Bodensee, war nicht nur wichtig für die Kühlung des Atomkraftwerks in Saparischja sondern auch die zentrale Wasserquelle für fast 80 Städte und Dörfer im Süden der Ukraine. Die Ukraine wirft Russland eine gezielte Sprengung des Staudamms vor, mit ihr war eine weitere Eskalationsstufe im Ukraine-Krieg erreicht worden: Ein verheerender Dammbruch, mit massiven Folgen für Natur und die Menschen.
Nachdem das Hochwasser nun versiegt ist, haben mehr als eine Million Menschen nicht genug Trinkwasser und sind auf Hilfsorganisationen angewiesen. Ihre Brunnen sind durch Kolibakterien verseucht, die das wochenlange Hochwasser ins Grundwasser spülte. In einigen Dörfern wurden Minen angeschwemmt. Eine große Gefahr, vor allem für Kinder - jetzt wo das Wasser zurückgegangen ist.
Für den 63-jährigen Victor Proc ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Werden seine Wände schnell genug austrocknen und wird die Bezirksregierung ihm finanziell unter die Arme greifen können, damit er sein Haus vor dem Einbruch des Winters wieder instand setzen kann? Tageslang war sein kleines Dorf Afanasivka, östlich von Mykolaiv durch die Wassermassen des Kachowka Staudamms von der Umwelt abgeschnitten. Das gesamte Gemüse in seinem Garten wurde weggespült. Eigentlich hätte ihn das durch den Winter gebracht. Jetzt weiß der Selbstversorger nicht, wie er die hohen Preise auf dem Markt aufbringen soll. Überleben – drei Monate nach dem verheerenden Kachowka Dammbruch, in einem Land im Krieg.
Bericht: Birgit Virnich
Kamera: Jörn Schulz
Schnitt: Florian Mebes und Timo Bruhns
Redaktion: Vera Rudolph
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