Marsilius-Vorlesung: Mensch und Meer – Zur Zukunft von Ozeanen und Polarregionen
am 22.7.2021
00:00:00 Begrüßung und Vorstellung der Referentin
00:08:23 Vortrag: „Mensch und Meer - Zur Zukunft von Ozeanen und Polarregionen“
Prof. Dr. Antje Boetius – Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung / Bremerhaven
01:02:39 Verleihung der Marsilius-Medaille an Antje Boetius
Die Tiefsee - Kein anderer Lebensraum der Erde scheint so fern, unergründlich und anders als alles was wir kennen. Der dunkle, tiefe Ozean umfasst 98 % des belebten Raumes unseres Planeten. Bis in eine Wassertiefe von über zehn Kilometern und noch viel tieferreichend unter dem Meeresboden gibt es vielfältige Lebensräume und ungewöhnliche, oft noch unbekannte Lebewesen zu entdecken. Dank einer Fülle von biologischen Anpassungen kommt das Leben in den Ozeanen mit Bedingungen zurecht, die sogar für Mikroorganismen als lebensfeindlich gelten: Wasserdrücke bis über 1000 bar, Wassertemperaturen vom Gefrier- bis weit über den Siedepunkt und oft extremer Energiemangel. Das Sonnenlicht dringt kaum tiefer als einige hundert Meter, daher gibt es kein pflanzliches Leben in der Tiefsee. Dieser Vortrag erzählt, wie die Tiefsee erforscht wird und wie in den letzten Jahrzehnten durch bemannte und unbemannte Tauchfahrzeuge bisher unbekannte, hochproduktive Ökosysteme entdeckt wurden.
Antje Boetius berichtet von neuen Beobachtungen in den eisbedeckten Nordmeeren und von den Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben in der Arktis bis in die globale Tiefsee. Sie diskutiert den Zusammenhang der Entwicklungen der Ozeane mit der Entwicklung der Gesellschaft und thematisiert unsere Chancen, einen nachhaltigen Umgang mit den Meeren und Polarregionen zu erreichen.
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