Seit einer Woche sind wir inzwischen in Frankreich unterwegs, doch bevor wir eine erste größere (Urbex)Pause einlegen, haben wir noch einen Spot auf der Agenda - doch um dorthin zu gelangen müssen wir bei sengender Hitze eine längere Wanderung absolvieren. An der Klippe eines steil abfallenden Geröllhangs stoßen wir auf ein merkwürdiges Gefährt, das eine wahrlich verrückte Geschichte zu erzählen hat: Was sich hier oben in einem Wald in der Ardeche versteckt ist eine Sonde, die die Geschichte der Eroberung des Weltraums wiederspiegelt. Dies ist eine sogenannte Veronique-Rakete, benannt nach einem Forschungslabor in der Normandie, entwickelt ab dem Jahr 1947 zur Untersuchung der oberen Schichten der Erdatmosphäre. Tatsächlich war es genau solch eine Höhenforschungsrakete, die am 9. April 1968 die im französischen Raumfahrtzentrum Kourou errichtete Startrampe einweihte. Die Veronique-Sonden sollten bis in die Mitte der 1970er Jahre im Einsatz sein, doch wie und vor allem wieso kamen Rakete mitsamt LKW hier hoch auf diesen felsigen Gipfel? Die Geschichte ist skurril: es war ein renommierter Second-Hand-Händler, dessen Geschäft sich am Fuße des Felsens einige hundert Meter weiter unten befand, der die Sonde in den 1990er Jahren aus einem Armeeüberschuss gekauft, sie auf einen Lastwagen mit Leiter gesetzt und schließlich nach oben an den Rand der Klippe gefahren hatte. Die Rakete war quasi ein von weitem sichtbarer Werbeartikel und tatsächlich boomte das Geschäft dadurch, es wurde eine Pilgerstätte für Antiquitätenliebhaber, die von weit her anreisten in der Hoffnung, hier irgendwelche besonderen Schätze zu finden. Eines Tages klingelte die Gendarmerie an der Tür des Antiquitätenhändlers, die Überwachungssatelliten der Armee hatten die Veronique entdeckt und das Militär war sehr besorgt, weil die Rakete auf ein Kernkraftwerk gerichtet war. Es galt, die Polizei zu beruhigen und zum Standort zu bringen, damit sie sehen konnte, dass die Rakete völlig leer war und keine Gefahr darstellte. Das Unternehmen bestand schließlich bis ins Jahr 2015, der Kampf gegen den Online-Handel erwies sich als unlösbar, das Gebäude wurde verkauft und in ein Café umgewandelt. Die Rakete ist allerdings noch immer da und inzwischen zu einem Pilgerziel für Urbexer geworden – auf Grund ihrer ungewöhnlichen Lage auf einem Geröllhang aber mit Sicherheit auch auf Grund ihrer skurrilen Geschichte! We've been traveling in France for a week now, but before we take our first major (Urbex) break, we still have one spot on the agenda - but to get there we have to complete a longer hike in the scorching heat. On the cliff of a steep scree slope we come across a strange vehicle that has a truly crazy story to tell: What is hiding up here in a forest in the Ardeche is a probe that reflects the history of the conquest of space. This is a so-called Veronique rocket, named after a research laboratory in Normandy, developed from 1947 to study the upper layers of the Earth's atmosphere. In fact, it was precisely such a sounding rocket that inaugurated the launch pad built at the French space center Kourou on April 9, 1968. The Veronique probes were supposed to be in use until the mid-1970s, but how and, above all, why did the rocket and truck get up here to this rocky peak? The story is bizarre: it was a reputable second-hand dealer, whose shop was at the foot of the rock a few hundred meters below, who bought the probe from army surplus in the 1990s, put it on a truck with a ladder and finally had driven up to the edge of the cliff. The rocket was essentially an advertising item that could be seen from afar and business actually boomed as a result, it became a place of pilgrimage for antique lovers who traveled from far away in the hope of finding some special treasures here. One day the gendarmerie rang the doorbell of the antique dealer, the army's surveillance satellites had discovered the Veronique and the military was very worried because the missile was aimed at a nuclear power plant. The aim was to reassure the police and bring them to the site so that they could see that the rocket was completely empty and posed no danger. The company ultimately existed until 2015, the fight against online trading proved insoluble, the building was sold and converted into a café. However, the rocket is still there and has now become a pilgrimage destination for Urbexers - due to its unusual location on a scree slope but certainly also due to its bizarre history! #urbex #lostplace #viral MUSIC: powered by Epidemic Sound FOLLOW ME: null https://www.facebook.com/lostplacetapes https://www.instagram.com/lostplacetapes